Salz ist nicht nur Geschmacksträger, sondern auch lebenswichtig für unseren Körper. Wer jedoch ständig zum Salzstreuer greift, schadet sich auf Dauer.
Kein Salz in der Suppe? Das wäre eine ganz schön fade Angelegenheit – und ungesund noch dazu. Unser Körper braucht Salz. Es hat lebensnotwendigen Einfluss auf unser Nerven- und Verdauungssystem, den Wasserhaushalt und unsere Knochen. Aber Vorsicht! Zu viel kann uns Menschen krankmachen – und sogar umbringen.
Maximal 6 Gramm am Tag
Unser Körper speichert rund 150 bis 300 Gramm Salz. Durch Schwitzen oder Ausscheidungen verlieren wir im Schnitt täglich eine Menge zwischen 1 und 3 Gramm, die wir ihm wieder zuführen müssen. Doch in unserem Alltag nehmen wir häufig deutlich mehr zu uns. Wahre Salzbomben sind beispielsweise Fastfood- und Fertiggerichte. Männer konsumieren in Deutschland im Schnitt 9, Frauen 6,5 Gramm. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge für Jugendliche und Erwachsene liegt jedoch bei maximal 6 Gramm am Tag, was in etwa einem halben Teelöffel entspricht. Mediziner warnen vor zu hohem Salzkonsum. Wissenschaftler berechneten, dass jährlich weltweit 2,3 Millionen Menschen an den Folgen sterben.
Zu viel Salz verstärkt das Risiko für hohen Blutdruck und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch den Knochen kann es zusetzen. Richtig gefährlich wird es, wenn wir zu schnell zu viel aufnehmen. Ab einer Menge von 0,5 bis 1 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht können Menschen sterben. Bei einem Erwachsenen entspricht dies etwa der Aufnahme von zehn Esslöffeln, bei Kindern deutlich weniger.
Fisch aus dem Salzmantel
Dabei kann Salz, in Maßen genossen, auch ein kulinarisches Erlebnis sein. Die Mineralien gibt es mittlerweile in vielen Varianten, mal als grobes Meersalz , mal als rosafarbenes Steinsalz aus dem Himalaya. Wer seinen Fisch im Salzmantel gart, hat am Ende nicht nur ein besonders schmackhaftes Ergebnis, sondern auch eine schonende Zubereitungsmethode gewählt. Und wem der Kaffee zu bitter ist, der wird sich wundern, was eine kleine Prise in der Tasse Erstaunliches bewirkt. Unverzichtbar ist das Salz auch wegen seiner konservierenden Eigenschaften bei der Herstellung von Fleisch, Wurst oder Käse.
Gerade diese Wirkung machte das Salz schon in der Antike zu einem begehrten Rohstoff. Im Mittelalter wurden für das seltene Gut hohe Summen veranschlagt, Handelsstädte wie Lübeck oder Lüneburg kamen dadurch zu Reichtum und Einfluss. Erst in der jüngeren Neuzeit wurde das weiße Gold hierzulande durch neue Gewinnungsmethoden erschwinglich. Unser Körper hat sich im Laufe der Zeit auf die häufige Nichtverfügbarkeit des Salzes eingestellt und belohnt den Konsum mit Dopamin, einem Glückshormon. Salz gibt uns also nicht nur den Geschmack, es macht uns auch glücklich. Trotzdem sollten wir mit Bedacht zum Salzstreuer greifen.
Stephan Fuhrer / Foto: Mamas-Hausmittel.de/pixelio.de
Was ist was?
Jodsalz …
… ist ein mit Jod künstlich angereichertes Speisesalz. Es soll Jodmangel, das mitunter Kropfbildungen hervorrufen kann, vorbeugen. In vielen Produkten wird zudem Fluorid als Kariesprophylaxe zugesetzt.
Meersalz …
… wird aus verdunstetem Meerwasser gewonnen. Es besteht aus lediglich 95 Prozent Natriumchlorid, der chemischen Verbindung von reinem Kochsalz, und wird daher häufig als weicher und weniger salzig empfunden.
Fleur de Sel …
… ist ein edles Meersalz. Bei der Verdunstung entstehen an stürmischen Tagen an der Wasseroberfläche kleine Salzblumen, die dann mit einer Kelle abgeschöpft werden und unbehandelt in den Verkauf gehen.
Steinsalz …
… ist vor Millionen von Jahren durch Ablagerungen der Urmeere entstanden und wird daher auch häufig als Ursalz bezeichnet. Es hat einen Natriumchloridanteil von gut 99 Prozent und ist damit intensiver als Meersalz.
Himalaya-Salz …
… ist ein Steinsalz, das aber nicht zwangsläufig aus dem asiatischen Hochgebirge stammen muss, da der Name nicht geschützt ist. Seine rosa Farbe bekommt es durch eine Verunreinigung durch Eisenoxid.
Gewürzsalz …
… ist ein mit würzenden Zutaten versetztes Gemisch. Weitverbreitet ist etwa Kräutersalz, dem verschiedene getrocknete Pflanzenanteile untergemischt werden. Weitere Varianten sind beispielsweise Rosen-, Knoblauch- oder Trüffelsalz.